Deutschland ist Weltmeister 2006

21. August 2006 von  

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Auf der Gedächtnisweltmeisterschaft 2006, die vom 19. bis 21. August im Imperial College in London (England) stattfand, konnte das aus 7 MemoryXL- Gedächtnissportlern bestehende deutsche Team an den großen Vorjahreserfolg anknüpfen und die Titel verteidige. Auf der offiziellen Gedächtnisweltmeisterschaft, welche vom 19. bis zum 21. August im Imperial College in London bereits zum 15. ausgetragen wurde, konnte die deutsche Gedächtnisnationalmannschaft erreichen, was die Fußballer knapp verpassten: Sie ist Weltmeister geworden.

In 10 verschiedenen Merkdisziplinen, wie dem Memorieren von Ziffern, Namen oder Spielkarten, verglichen die insgesamt 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Fähigkeiten! Ausrichter ist das World Memory Sports Council (WMSC) unter Leitung des berühmten britischen Gedächtnisexperten Tony Buzan.

Deutschland stellte 7 Teilnehmer, welche alle beim Verein MemoryXL e.V. trainieren. 2002 gegründet setzt sich dieser für die Verbreitung der Merktechniken, unter anderem in Schulen ein.

Nach drei Kräftezehrenden Tagen und zahlreichen Wechseln an der Spitze stieg Clemens Mayer (21), Student aus Brannenburg, auf den höchsten Platz des Podiums und wurde Gedächtnisweltmeister 2006!

Auch die deutsche Nationalmannschaft war erfolgreich: In der Nationenwertung werden die besten drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeder gestarteten Nation gewertet und Clemens Mayer, Dr. Gunther Karsten (44, Erfurt) und Boris Konrad (22, Hattingen) waren am besten! Hochdünn vor England konnte der Titel Mannschaftsweltmeister verteidigt werden. Als wäre das noch nicht genug, konnte auch Corelia Beddies (17, Pfullingen) auftrumpfen und wurde als Gesamt-Sechste Frauenweltmeisterin!

Bei den Junioren (Jahrgang 1989 und jünger) wurde Christof Beierle (16, Meinerzhagen) vor Tim Gehrken (13, Witten) Zweiter. Beide wurden nur geschlagen durch Corinna Draschl (16) aus Österreich.

Die Europäische Gesellschaft zur Förderung des Gedächtnisses e.V. wurde im Jahr 2002 nahe Weimar gegründet. Mit viel Enthusiasmus und Engagement sind wir die große Herausforderung angegangen, eine bundesweite Plattform für das Gedächtnistraining zu schaffen.

Wir wollen ähnlich dem Deutschen Schachverband möglichst viele begeisterte Anhänger der Gedächtnistechniken und des Gedächtnissports unter einem Dach vereinen. Als Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit verfolgen wir ideelle, und keine wirtschaftlichen Ziele.

Als Verein möchten wir etwas Positives in dieser Welt bewirken und haben viele Visionen für die Zukunft. Neben zahlreichen anderen, haben wir zwei wichtige Ziele in unserer Satzung fest verankert:

Zum einen werden wir die teilweise bereits vor Jahrhunderten erfundenen Techniken möglichst vielen Menschen, vor allem aber an Schüler vermitteln. Hierzu bilden wir Lehrer und andere Interessierte aus, die ihrerseits in Arbeitsgruppen an Schulen die Techniken an Jugendliche weitergeben. Zur Unterstützung haben wir umfangreiche, didaktisch durchdachte Arbeitsunterlagen erstellt.

Viele von uns hätten sich gewünscht, schon in der Schulzeit und Ausbildung diese äußerst effektiven Lernmethoden gekannt zu haben. Um wie viel leichter wäre es uns damals gefallen, beispielsweise Geschichtsdaten oder Vokabeln zu lernen und dabei auch noch Spaß zu haben. Das Wissen der Menschheit nimmt im rasantem Tempo zu: Es verdoppelt sich innerhalb von 10 Jahren!! Vielleicht ist es in ferner Zukunft sogar erforderlich, Gedächtnistraining als Pflichtschulfach einzuführen. Schließlich werden an die Menschen von morgen immer höhere Anforderungen gestellt – immer mehr Informationen müssen aufgenommen werden und abrufbar sein.

Zum zweiten bieten wir regelmäßig regionale und nationale (die deutsche Gedächtnismeisterschaft wird ausgerichtet von der GGK e.V.) sowie zu einem späteren Zeitpunkt auch internationale (z.B. europäische) Meisterschaften an. Viele von uns haben bereits an solchen Wettkämpfen teilgenommen und den Reiz und Spaß entdeckt, sich gegenseitig zu messen und zu immer neuen Rekorden anzustacheln. Wie in den körperlichen Sportarten auch wird sich das Gedächtnistraining immer mehr zu einer breiteren Bewegung entwickeln, bei der „Leistungssportler“ die Möglichkeiten des menschlichen Gedächtnisses aufzeigen und Deutschland im internationalen Vergleich vertreten.

Selbstverständlich schließt dieses Ziel auch ein, Personen mit körperlichem Handicap (z.B. Blinde) die Teilnahme an Wettkämpfen zu ermöglichen: Denn im Mentalsport misst man sich mit seinem Geist und nicht mit der körperlichen Hülle!

Wir freuen uns, auf unserem Weg bereits ein gutes Stück vorangekommen zu sein und sehen sehr gespannt und motiviert in die Zukunft.

Wir freuen uns über jeden Menschen, der unsere Ziele teilt.

Wir heißen auch Sie gern in unserer Organisation willkommen, unabhängig davon, ob Sie sich aktiv einbringen möchten, vielleicht sogar der kommende Nord- oder Süddeutsche Meister werden oder uns passiv unterstützen möchten.

In diesem Sinne schließen wir mit dem Startsignal der Meisterschaften:

Neurons-on-the-ready… Go!!

Michael Gloschewski

Vize-Präsident MemoryXL

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